Details
(english version below)
Wir sind überzeugt davon, dass es mehr Selbstorganisierung braucht, um die kapitalistisch_patriarchalen Vereinnahmungen unserer Körper und Emotionen zu überwinden. Nachdem neurobiologisch informierte Ansätze zu Umgang mit unverarbeiteten Emotionen und Trauma die Wichtigkeit von bewusstem achtsamen Spüren im Körper betonen, wollen wir uns zweimal im Monat mit Praktiken und Techniken auseinandersetzen, die uns auf somatischer (körperlicher) Ebene mehr Handlungsfähigkeit verschaffen können. Wir wollen uns bestehende Achtsamkeits- und körpertherapeutische Techniken nach antiautoritären-herrschaftskritischen Ansprüchen ‚aneignen‘, so dass sie zum Ausbau unserer kollektiven Handlungskraft beitragen können.
Disclaimer: Wenn irgendwas zu kompliziert oder lang geschrieben ist, meld dich gerne per Mail und wir finden eine Lösung! Und: Du kannst in dieser Gruppe mitmachen, egal wie verwundet du dich fühlst, wie gestresst oder entspannt, wie traumatisiert oder „heil“. Komm aber bitte nicht in der Erwartung nach professioneller Unterstützung. In der Gruppe geht es um skillshare und gemeinsame Wissensaneignung und Erfahrungen. Wir kommen alle als Lernende, es gibt keine Menschen, die den Raum für alle anderen halten. Wir wollen mit der Ausrichtung „Bevor nicht alle frei sind, ist keins frei“, gemeinsam lernen und uns dabei um individuelle UND kollektive Widerständigkeit und Lebendigkeit kümmern, mit all den emotional*somatisch*mentalen Schwierigkeiten, die uns auf diesem Weg begegnen.
AUFBAU DES TREFFENS
Das offene Treffen am 6.1. startet um 15h gemeinsam mit allen am Thema Interessierten. Die letzte Stunde, ab 17h, sind ausschließlich jene eingeladen zu bleiben, die am TIAN* only – Teil des Projekts mitmachen wollen.
Warum 2 Teile? Geplant sind immer samstags ganztags ab Ende Jänner:
→ einmal monatlich ein offenes Treffen, wo alle die möchten, Achtsamkeits- oder körpertherapeutische/somatische Techniken und Skills sharen können (solange sie nicht esoterisch-guru-autoritär sind ;)). Diese wollen wir gemeinsam ausprobieren und in Hinblick auf ihr Potenzial für Aufbau und Stärkung von persönlicher und kollektiver psychoemotionaler Widerständigkeit und Resilienz diskutieren. Wenn du dich da inhaltlich einbringen magst, dann wäre es toll, wenn du an diesem Treffen hier am 6.1. kurz von deiner Technik/Praxis/Skill erzählen könntest! :), muss aber nicht sein. (Die Termine für die offenen Treffen sind dann folgende Samstage: 17.2., 2.3., 6.4., 4.5., 15.6.)
→ einmal monatlich findet außerdem eine aufeinander aufbauende TIAN* (trans*, inter, agender, nonbinary) only Gruppe statt, um deren Inhalt sich eine Person aus unserem Kollektiv kümmert. In dieser Gruppe wird es darum gehen, herrschaftskritisch hinterfragt Praktiken aus dem sogenannten ‚Body-Mind Centering‘ und ‚Authentic Movement‘ gemeinsam auszuprobieren und für konkrete Situationen und Herausforderungen anwendbar zu machen. Wir werden unser Körperbewusstsein stärken, „Fühlen üben“ und antipatriarchal_antikapitalistisch kontextualisieren, uns mit Triggern und dem autonomen Nervensystem auseinandersetzen und es wird Raum für die Arbeit mit persönlichen und kollektiven Überlebens- und Bindungsmustern geben. (Die Samstagstermine dafür sind: 27.1., 10.2., 23.3., 27.4., 25.5., 8.6.)
INHALT DES TREFFENS
Im Treffen am 6.1. wollen wir über den Inhalt der Gruppen diskutieren, einander ein bisschen kennenlernen, und uns dazu austauschen, was jedes braucht, um gut und sicher(er) am Prozess teilzuhaben. Wenn du Fragen oder Unsicherheiten hast, wird es dafür Raum geben. Nachdem es um körperbezogene Techniken geht, werden wir natürlich auch über (etwaigen) Körperkontakt und Grenzen sprechen.
Was dafür hilfreich wäre: Bitte schreib deine Bedürfnisse, Wünsche und Sorgen auf, die kommen, wenn du darüber nachdenkst, der Gruppe ev. beizutreten. – ob bezüglich Sprache, Körperkontakt, Kinderbetreuung, Neurodiversität, Angst anderen könnte das Bewusstsein für bestimmte Dinge fehlen, soziale Ängste, usw. Es wird eine Box geben, um die Zettel einzuwerfen, und wir werden alles in kleinen Gruppen diskutieren, ohne notwendigerweise zu wissen, wer was geschrieben hat (außer Menschen wollen das teilen). Alternativ kannst du uns natürlich auch gern vor der Veranstaltung eine Email diesbezüglich schreiben.
Diese Veranstaltung ist auch da, um danach zu entscheiden, wer sich darauf einlassen mag, regelmäßig an einer oder beiden Gruppe/n teilzunehmen.
Zusammengefasst: Es geht um Orientierung, Austausch, Fragen, gemeinsames Entscheiden davon, was es braucht, damit sich der Prozess für alle ok anfühlt, usw.
Also wenn du prinzipiell Interesse an der regelmäßigen Gruppe hast, wäre es toll, wenn du versuchen kannst, zu diesem Treffen zu kommen, damit wir danach wissen, wer dabei ist. 🙂
ZUR VISION
Wir glauben, dass wir uns traumainformiert um unsere Widerständigkeit kümmern müssen, um uns aus dem toxischen Griff von Trauma-Strudeln, erstarrter Hilflosigkeit, überwältigter Panik oder betäubtem Abkapseln, wo alles gleichgültig wird, zu befreien. Wir wollen keine Gleichgültigkeit, wir wollen in Verbindung bleiben und den Widerstand aufrechterhalten. Nicht den verzweifelten Kampf, der ins Burn-out führt, sondern starke, verbundene Kämpfe von liebe-voller Freund*innenschaft, gegen rassistische Gewalt, sexistische Ausbeutung, ableistische Herabwürdigung, gegen Lifestyle-Normalisierungen von Speziesismus und instrumentalisierende Formen von politischer Organisierung. Wir wollen wieder in Beziehung treten, auch wenn Patriarchat_Kapitalismus uns voneinander abschotten oder uns abstumpfen, wir wollen eine sichere Bindung zu uns selbst und unseren Freund*innen aufbauen können. Wir wollen uns um die Anteile von uns selbst und anderen kümmern, die dominantes oder unterwürfiges Verhalten reproduzieren, um uns und/oder andere von den negativen Auswirkungen dieser Muster zu befreien.
EINLADUNGSPOLITIK FÜR DIE OFFENE GRUPPE
Wir fühlen uns politisch verbunden mit Menschen, die Gender queeren oder ganz loswerden wollen, die den einengenden und unterdrückerischen Grip aufbrechen wollen, den Gender strukturell ausübt. → Wir hätten gerne, dass Menschen, die an der offenen Gruppe teilnehmen, sich über diesen Grundsatz einig sind, egal wie (oder ob) jedes sich jeweils Gender-bezogen identifiziert. Das bedeutet jedoch, dass wir uns ein gewisses Ausmaß an „Gender Nonkonformität“ wünschen, ein gewisses Ausmaß an (Wunsch zu) Widerstand dagegen, dass uns allen binäre Gender Normen auferlegt werden.
Wir wollen keine Gender Essentialismen, also kein Denken, wo „Mann’sein’/Männlichkeit“ oder „Frau’sein’/Weiblichkeit“ als „natürlich“ „von Geburt an“ oder Ähnliches gesehen wird. Wenn es das erste Mal ist, dass du davon hörst, dass Gender ein soziales Konstrukt ist, fühl dich bitte nicht schlecht oder so. Du kannst uns gern einfach schreiben und wir können dir Lesematerial schicken, oder wir machen einen Spaziergang, wenn das zeitlich drin ist. (für manche Definitionen: https://queer-lexikon.net/glossar/)
UND FÜR BEIDE GRUPPEN
Wir wollen einen fürsorglichen und fehlerfreundlichen Raum gemeinsam kreieren. Gleichzeitig wollen wir kein toxisches Verhalten einander gegenüber reproduzieren und tolerieren. Das gilt natürlich für Machtmissbrauch, Gender Gewalt, Rassismus, Sexismus, Klassismus, Ableismen usw., ob in eindeutigen oder impliziteren/versteckteren Formen.
Wenn du Kritik oder Fragen hast oder uns kontaktieren willst, schreib gerne an: apesd@riseup.net
Wenn du gern mitmachen magst, an dem Datum heute aber nicht kommen kannst, schreib uns bitte auch.
Welchen Umgang wir uns wünschen:
Wir wünschen uns einen achtsamen, caring Umgang miteinander, der es uns ermöglicht, sowohl auf unsere eigenen als auch die Grenzen anderer gut aufzupassen. Uns ist es wichtig, dass wir Kritik wohlwollend üben, mit der Ausrichtung, uns gegenseitig in unseren Befreiungsprozessen zu unterstützen. Wir wollen uns außerdem bemühen, uns gegenseitig so gut wie möglich in der Wissensaneignungen zu supporten und darin auf unterschiedliche Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen.
Im Miteinander ist uns eine antipatriarchale_antikapitalistische Grundhaltung wichtig. Damit meinen wir auch, dass wir einander nicht konsumieren oder anhand oberflächlicher Kriterien „auschecken“, dass „Flirten“ nur unter gemeinsamem Konsens passieren kann und dass wir einer Kultur von Austauschbarkeit und Beliebigkeit entgegenwirken wollen. Wir wollen keine Coolness und keine Szenecodes, die auf andere ausschließend wirken.
Wir sind drei weiß sozialisierte Menschen und nicht nur aus dieser Erfahrung heraus gebiased. Es ist uns wichtig, uns aktiv damit auseinanderzusetzen, einen möglichst diskriminierungsfreien Raum zu schaffen. Wir wollen uns auf Augenhöhe begegnen, im Bewusstsein, dass wir alle voneinander lernen können. Wir wollen mit allen, die unsere Werte teilen, Utopien weben, und dafür denken wir braucht es viel Bewusstseinsarbeit und vor allem sich-gegenseitig-Zuhören, – ein sich Kennenlernen.
https://apesd.blackblogs.org
_________________________________________________________________________________
Bodies, stress and trauma in patriarchy : open meeting
We are convinced that we need to self-organize more with the intention of overcoming capitalist_patriarchal intrusions of our bodies and emotions. Since neurobiologically informed approaches to dealing with accumulated emotions and trauma point to the importance of conscious mindful sensing in the body, we want to explore practices and techniques twice a month that can offer us more agency on a somatic (bodily) level. We want to „remodel“ existing mindfulness- and body therapy techniques according to our anti-authoritarian and power-critical claims, so that they can help us in the expansion of our collective agencies.
Disclaimer: If anything of the things written is too complicated or too long, please write us an email and we find a solution! And: You can join this group independant of how wounded you feel, how stressed or relaxed, how traumatized or ‚heal‘. Please don’t come and expect professional support. This group is intended for skillshare. We all come here as learners, there is not one or two persons „holding the space“ for everyone. We want to focus on learning together in an optic of ‚Until all are free noone is free‘, aiming at taking care of individual AND collective resistency and aliveness and all the emotional*somatic*mental difficulties we face on this path.
STRUCTURE OF THE MEETING
The meeting starts at 15h with everyone who is interested in the topic. The last hour, from 17h on, only people who want to take part in the TIAN* only part of the project are invited to stay.
Why 2 parts? Because from end of January on, we plan:
→ an open meeting once a month, where everybody who wants can share mindfulness- oder body therapy/somatic techniques and skills (as long as they are not esoteric-guru-authoritarian ;)). We want to try them out together and discuss their potential with regard to building and strengthening personal and collective psychoemotional resistance and resilience. If you want to contribute content, it would be great if you could talk a bit about your technique/practice/skills on this meeting here on 6.1.! 🙂 (The days for the open meetings will be the following Saturdays: 17.2., 2.3., 6.4., 4.5., 15.6.)
→ a TIAN* only group once a month where one person in our collective will take care of the content. In this group we will power-critically try out practices from so-called ‚Body-Mind Centering‘ and ‚Authentic Movement‘ together and try to make them applicable to concrete situations and challenges. We will strengthen our bodily awareness, „practice feeling“ and politically contextualize it, come to terms with triggers and the autonomic nervous system, and there will be space to work with personal and collective survival and attachment patterns. (This group will take place on the following Saturdays: 27.1., 10.2., 23.3., 27.4., 25.5., 8.6.)
We believe it’s necessary to have a trauma-informed approach to our resistency, in order to free ourselves from toxic grips of trauma vortexes, freezing helplessness, overwhelmed panic or numbing shut-downs where everything turns indifferent. We don’t want indifference, we want to stay related and keep the fight up. Not the desperate fight of burn-out, but the strong connected fight of loving friendship, against racist violence, sexist exploitation, ableist belittling, lifestyle normalizations of speciesism and instrumentalist forms of organizing. We want to re-relate, even when patriarchy_capitalism tears us apart, we want to be able to build secure attachment to ourselves and our friends. We want to care for the parts of ourselves that reproduce unconscious dominant or submissive behavior, in order to free ourselves and/or others from the negative impacts of these patterns. (just to be sure: we’re not against kink ;))
WHAT WILL HAPPEN IN THIS MEETING?
In this meeting, we want to discuss the content of the group, get to know each other a bit, and exchange what everyone needs to be able to take part in the process in a safe*r and good way.
If you have questions or insecurities, there will be room for that. As the group is about body based techniques, we will of course also talk about (possible) body contact, consent and boundaries.
For this, we have a wish: please write down your needs, wishes and worries that come up when you think of joining the group/s. – Be it around language, bodily closeness/touch, childcare, neurodivergency, fear that others may lack awareness for certain issues, social anxiety, etc etc. There will be a box to put the papers, and we will discuss all of it in small groups, without necessarily knowing who wrote what (except if people want to share it). Alternatively, you can of course also write us per email previous to the event.
This day is also here to decide afterwards who wants to commit themselves to taking part in the group/s regularly.
To sum up: It’s there for orientation, exchange, questions, deciding together what is needed so that the process feels good for everyone, etc.
So if you consider taking part in the regular group/s, it’s cool if you can try to come to this meeting, so we can know afterwards who’s in. 🙂
INVITATION POLICY FOR THE OPEN GROUP
We align politically with people who want to queer gender or get rid of gender all together, to loosen its oppressive grip. –> We would like people who take part in the open group to be on the same page on this, no matter how they currently identify when it comes to gender. This means, however, that we wish for some degree of ‚gender nonconformity‘, some degree of (wish for) resistance against the imposition of binary gender norms.
We don’t want gender essentialism which means any kind of thinking where so called ‚manhood/masculinity‘ or ‚womanhood/femininity‘ is seen as something ‚natural‘ ‚by birth‘ or anything similar to this. If it’s the first time you hear of gender being a social construct, please don’t feel ashamed or sth. You can just write us and we can send you stuff to read or take a walk if time permits. (For some definitions: https://queer-lexikon.net/glossar/)
We seek to create a caring and mistake friendly space. At the same time, we don’t want to reproduce and tolerate toxic violent behaviors towards each other. This obviously goes for power abuse, gender violence, racism, sexism, classism, ableisms etc., whether in its gross or subtle forms.
If you have any critique, questions or want to contact us, you can write us at: apesd@riseup.net
Also if you want to join the group and it isn’t possible for you to come to this meeting please write us.
How we want to treat each other:
We desire mindful, caring interactions that allow us to take good care of our own boundaries as well as the boundaries of others. It is important to us that we offer criticism benevolently, with the orientation of supporting each other in our processes of liberation. We also want to try to support each other as much as possible in the acquisition of knowledge and to be considerate of different needs.
In our togetherness an anti-patriarchal_anti-capitalist attitude is important to us. By this we also mean that we do not consume each other or „check each other out“ based on superficial criteria, that „flirting“ can only happen under common consensus and that we want to counteract a culture of interchangeability and randomness. We don’t want any coolness or scene codes that have an exclusionary effect on others.
We are three white socialized people and, not only based on this experience, we are biased. It is important to us to actively deal with creating a space that is as free of discrimination as possible. We want to meet as equals, aware that we can all learn from each other. We want to weave utopias with all those who share our values, and for this we think it needs a lot of awareness work and above all listening to each other – getting to know each other.
Veranstaltende Gruppe: APESD Kollektiv
Sprache des Events: Deutsch, Englisch
Kategorien: Keine Kategorien Diese Veranstaltung exportieren: