Solidarität statt Verschwörungsmythen – Corona im Knast

Wann

Freitag - 26.06.2020
18:00 - 21:30  

Wo

Clara-Zetkin-Park
Clara-Zetkin-Park, Leipzig
Raum: Nähe Sachsenbrücke; 51.328992, 12.353693
Rollstuhlgerecht? Unbekannt
Details

Ein kritisches Picknick und Diskussion mit Vertreter*innen der GG/BO

Seit mehreren Monaten macht die sogenannte „Bewegung Leipzig“ mit absurd wirkenden Demonstrationen und Kundgebungen im Leipziger Stadtgebiet auf sich aufmerksam. Ihr Protest richtet sich vorgeblich gegen die Maßnahmen zur Verbreitung des Coronavirus. In den Redebeiträgen auf den Demonstrationen begegnet man Versatzstücken der Reichsbürger*innenideologie, antisemitischen Denkstrukturen, undifferenziertem Medienbashing à la AfD und dem Narrativ von korrupten Politiker*innen. Die Sicht der Demonstrierenden auf die Gesellschaft ist von Sozialdarwinismus und kleinbürgerlichem Egoismus geprägt. Die meist haltlose und undifferenzierte Kritik an den Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie wirft für Menschen aus linken und selbstorganisierten Zusammenhängen weitreichende Fragen auf:
Wie kann man dem unverantwortlichen Handeln der Coronaleugner*innen etwas entgegensetzen ohne die neoliberale und teils menschenverachtende Politik der Bundesregierung in Schutz zu nehmen? Wie können wir uns auf kommende Krisen einstellen und verhindern, dass noch mehr Menschen auf den Zug der Verschwörungsmythen und rechter Hetze aufspringen?
Paradoxer Weise bezeichnen sich viele Anhänger*innen und teils auch Organisator*innen der Bewegung Leipzig als „Linke“ und sind in Vereinen und Kooperativen keine Unbekannten.
In diesem Zusammenhang möchten wir klar stellen, dass wir diese Selbsteinschätzung der Bewegung Leipzig nicht nachvollziehen können. Wer ohne mit der Wimper zu zucken, Seite an Seite mit Neonazis, Antisemiten, AFD Anhänger*innen und Trump- bzw. Putin-Verehrer*innen auf Kundgebungen steht, kann keine Vorstellung von einer solidarischen und gerechten Welt vertreten. Solidarisches Handeln bedeutet unserer Meinung nach nicht, die Welt nur aus der eigenen, privilegierten Situation heraus zu betrachten.
Die Pandemie und ihre Folgen trifft wie immer die am härtesten, die sowieso an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, wie z.B. Menschen mit niedrigen Löhnen oder Geflüchtete in Aufnahmeeinrichtungen. Wir glauben, dass es jetzt mehr denn je wichtig ist, den Schutz vor einer SARS/COVID 19 Infektion für alle Menschen zu garantieren. Schon um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, sollte das selbstverständlich sein. Leider war das an vielen Orten nicht der Fall. Auch in Haftanstalten gab es keine ausreichenden Schutzmaßnahmen, obwohl dort die Möglichkeit der Regulation durch Behörden am unmittelbarsten gegeben war.
Deshalb möchten wir mit unserer Veranstaltungsreihe „Solidarität statt Verschwörung“ ebenfalls Kritik an dem Umgang mit der Pandemie durch Behörden und Landesregierung üben. Wir laden Menschen ein, die erzählen, wie sie die Pandemie erleben und diskutieren, wie man auch in Ausnahmesituationen solidarisch und selbstorganisiert handeln kann. Diesmal möchten wir uns mit der Situation von Menschen im Strafvollzug während der Corona Pandemie auseinandersetzen. Dazu haben wir Vertreter*innen der Gefangenengewerkschaft GG/BO eingeladen. Für Essen und alkoholfreie Getränke gegen Spende ist gesorgt, zur Auflockerung gibt es ein kulturelles Rahmenprogramm.

Gegen Verschwörungsmythen! Für Solidarität!

Hinweis zum Charakter der Veranstaltung: Die Kundgebung ist ein Ort der Rede, der Musik und der kleinen und mittleren Gespräche auf und am Rand der Kundgebung. Bitte bleibt solidarisch und haltet euch unbedingt an die Abstandsregeln und helft dabei mit, das Virus und die Krankheit COVID-19 einzudämmen. Tragt dazu bitte auch euren Mund-Nasen-Schutz. Bringt gern eure Decken mit.

Link zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/1714917015328681/

Veranstaltende Gruppe: Kleinzschocher wird bunt

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