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Demoaufruf: Roter Mittelfinger dem Kolonialismus und Rechtsruck!
Eine ganze Generation steht vor der Frage: Wo soll diese Welt nur hingehen? Welche Perspektiven bleiben uns? Wo werden wir enden in dieser Welt, die in Anbetracht all der sich beschleunigenden Krisen so perspektivlos erscheint? Weshalb stehen wir vor der knallharten Tatsache, dass uns eine Klimakrise in absehbarer Zeit jegliche Existenzgrundlage nehmen wird? Warum schieben Millionen von Menschen jeden Tag mehr als 10 Stunden Schichten, um ihre Existenz zu sichern? Obwohl klar ist, dass dies bei einer gerechten Aufteilung der notwendigen Arbeiten völlig unnötig ist, weil die Produktivkraft zur Versorgung der Gesellschaft auch ohne derart ausbeuterische Arbeitsverhältnisse ausreichen würde? Warum erkranken an dieser allumfassenden Arbeitsgesellschaft 300 Millionen Menschen pro Jahr an Depressionen und 800.000 begehen in einer falschen psychologischen Selbstkritik Selbstmord?
Was ist das für eine Welt, in der 80 Millionen Menschen auf der Flucht sind und sich entweder ohne Dach überm Kopf durch die Landschaften kämpfen oder teils seit Jahren in Zelt-Gettos ausharren müssen? Warum leiden über 800 Millionen Menschen an Hunger, obwohl die Lager und Supermärkte völlig überfüllt sind? Wieso müssen um die 415 Millionen Kinder im Krieg aufwachsen?
Viele wollen sich schon lange nicht mehr mit diesen Fragen konfrontieren und sich mit dem System auseinandersetzen, das all das hervorbringt. Es macht ihnen Angst, denn es bedeutet, alles in Frage zu stellen, worin man sich eingerichtet hat. Es bedeutet, sich klarzumachen, dass es in und mit diesem System keine Lösung gibt. Dass es einen anderen Weg geben muss. Dass ein Bruch mit der bürgerlichen Gesellschaft notwendig ist. Deshalb ziehen es viele vor, nicht hinzuschauen und nicht über die bestehenden Verhältnisse nachzudenken.
Sie erklären die Zustände als etwas, das nicht zu ändern ist, und sehen es als einzige Lösung, sich abzuschotten, nichts an sich heranzulassen und dabei völlig abzustumpfen. Mehr noch, manche entwickeln sogar Techniken, um sich das alles auch noch schönzureden.
Dabei verrennen sie sich in dem systemimmanenten Glauben, dass die Krise der Arbeitsgesellschaft mit Stacheldraht und Mauern ferngehalten werden kann.
Sie rennen autoritären Charakteren hinterher, verkörpert durch rechte Parteien.
Sie meinen, diese wären die Lösung, um der kapitalistischen Globalisierung etwas entgegenzuhalten. Und dabei werden sie selbst nur Ausdruck dieser allumfassenden kapitalistischen Krise und entwickeln sich mit diesem Rechtsruck für andere zu einer Gefahr für Leib und Leben.
Sie verschärfen die schon jetzt völlig inakzeptablen imperialen Ausbeutungsverhältnisse und die faschistische Barbarei schreitet weiter voran. Kriege und innerstaatliche Konflikte schaukeln sich hoch. Die Lage in den Geflüchtetenlagern wird immer perverser. Die Welt läuft Amok und treibt sich selbst in den Suizid.
Das lässt nicht viel Hoffnung und manche Menschen verzweifeln an den Verhältnissen. Viele Abgehängte werden als krank erklärt oder fühlen sich so. Doch krank scheint nur eins zu sein: dieses allumfassende kapitalistische System. Die Frage nach der Hoffnung wirkt hierbei völlig absurd, jedoch ist ein Segelschiff am Horizont vor den Toren Europa‘s erschienen.
Die ersten Zapatistas sind in Europa angekommen und weitere werden folgen, um mit den Menschen hier in Austausch zu treten, Bewegung zu entfachen und fragend mit uns die Welt neu zu denken. Es geht darum, Kämpfe zu verbinden und das in den Fokus zu rücken, was jetzt notwendig ist: den Widerstand weltweit zu organisieren. Dabei werden auch unsere Freund*innen aus den Bergen Kurdistans nicht vergessen und wir denken sie in unseren Auseinandersetzungen mit.
Das gilt auch für unsere Freund*innen, die in den Knästen stecken und isoliert sind. Wir vergessen sie nicht und tragen auch ihre Wut mit auf die Straße.
Kurzum: Wir wollen uns nicht länger niedergeschlagen fühlen und in irgendwelchen Lehranstalten, Fabrikhallen, Knästen oder psychiatrischen Anstalten unser Dasein fristen. Es reicht! Ya basta! Wie es die Zapatistas gesagt haben: Es geht darum, eine andere Welt zu schaffen – eine Welt, in der viele Welten Platz haben! Wir sind bereit und freuen uns auf den Besuch der Zapatistas.
Kämpfen wir weltweit für die befreite Gesellschaft!
Viva el EZLN! Biji Berxwedana Rojava! Antifa Enternasyonal in die Offensive!
Wir sehen uns auf der Straße! Samstag 03.07.2021 um 18 Uhr zur Kundgebung vorm Rabet (Leipzig Eisenbahnstraße am Park)
Zielgruppe: Alle
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