Ist Verschwörungsideologie Alltag in Leipzig?

Wann

Montag - 03.06.2024
18:00 - 20:00  

Wo

Bibliotheca Albertina
Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig

Rollstuhlgerecht? Unbekannt
Details

Referent: Benjamin Winkler (Amadeu Antonio Stiftung)

Während der COVID-19-Pandemie zogen immer wieder Tausende Menschen durch Leipzig. Sie einte die Ablehnung der geltenden Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen sowie der Glaube an eine Verschwörung als eigentliche Ursache der Viruspandemie. Es entstanden Gruppen wie „Nicht ohne uns“, „Querdenken 341“, „Bewegung Leipzig“ oder „Bürgerbewegung Leipzig 2021“. Getroffen wurde sich nicht nur auf der Straße, sondern auch in den Parks der Stadt. Als Redner*innen der Versammlungen traten immer wieder bekannte Verschwörungsideolog*innen auf. Medial wurden die Veranstaltungen durch verschwörungsideologische Akteure, wie beispielsweise das Portal „NuoFlix“ aus Leipzig begleitet. Doch auch nach dem Abklingen der Pandemie und der Eindämmungsmaßnahmen werden weiterhin krude Stories und gefährliche Botschaften verbreitet. Während der so genannten Energiekrise mobilisierten die Freien Sachsen und andere Gruppen zu Demonstrationen in der Messestadt. Ähnlich, wie zuvor in der Pandemie, wurden auch hier verschiedene Verschwörungserzählungen verbreitet. Auch der russische Angriffskrieg und die angeblichen Friedensdemonstrationen wurden als Anlass für die Verbreitung dieser Inhalte genutzt. Zuletzt machten die Demonstrationen gegen die israelische Militäroperation im Gaza Streifen auf sich aufmerksam. Nicht nur, dass man dort vergeblich auf eine Verurteilung des antisemitischen Hamas-Terrors vom 7. Oktober 2023 wartete, auch hier stand für viele Teilnehmende fest: Mindestens der Staat Israel, oftmals als symbolische Anklage gegen das gesamte Judentum, seien verschwörerisch. Und somit steht am Ende die bittere These: Die Verbreitung von Verschwörungsideologien bleibt in Leipzig Alltag. 

Der Vortrag zeichnet eine Spur der Verbreitung von Verschwörungsideologie in Leipzig seit der COVID-19-Pandemie bis heute. Gemeinsam mit den Teilnehmenden soll im Anschluss besprochen werden, wie eine Stadt- und Zivilgesellschaft hierauf reagieren kann. 

 

 

Veranstaltende Gruppe: Hochschulen Leipzig gegen Antisemitismus (HLGA)

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