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„Den schwarzen Kasten eines Menschen aufzubrechen“, so formuliert Jochen Girke eine seiner ehemaligen Aufgaben als Psychologe bei der Staatssicherheit der DDR. Die Black Box als kybernetischen Modell bedeutet, dass alles, was untersucht wird, als ein System betrachtet wird. Der schwarze Kasten besitzt einen Eingang, in den Informationen kommen und verarbeitet werden, um das Verhalten auf Basis der Informationen an die Umwelten anzupassen – jedoch bleibt die Box an sich undurchsichtig. Wir sehen nur, was herauskommt. Ihr Innenleben bleibt im Dunkeln.
In dem filmischen Psychogramm DER SCHWARZE KASTEN unternimmt Tamara Trampe Versuche zu Jochen Girke vorzudringen. Den Bildausschnitt eng gewählt, sitzen wir dicht an dicht mit ihm, ihr und unbequemen Fragen in einem angespannten Raum – ein Abtasten. Wir hören auch Stimmen aus Girkes persönlichem Umfeld, lernen seine Mutter, seine Ehefrau und weitere Personen kennen. Beim Sprechen-Über muss Trampe immer wieder durch Girkes verbeamtete Sprache hindurchbrechen. Die Regisseurin möchte es wissen: Wie bist du zu der Person geworden, die jetzt vor mir sitzt? Aus persönlichen Fragen leiten sich gesellschaftliche ab. Wie geht das, wie wird die Gewissensinstanz einer ganzen Gesellschaft zerstört? Eine Abbildung des Nicht-Aufgeben-Wollens, des Weiter-Nachfragens. Und womöglich des Scheiterns daran?
DER SCHWARZE KASTEN ist einer der ersten Dokumentarfilme aus der Zeit nach der DDR, der sich der Thematik der Aufarbeitung zuwendet.
T I C K E T S (auch als Doppelkarte in Kombinaiton mit GOTTESZELL um 19 Uhr gibt es online bei tixforgigs
Link zur Veranstaltung: https://utconnewitz.de/index.php?article_id=1&clang=0&month=9
Eintritt: 6,50 EUR / 5,50 EUR ermäßigt
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