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Filmscreening in Anwesenheit des Regiesseurs.
Tickets gibts im Vorverkauf, checkt die Seite vom UT: https://utconnewitz.de/
(Dok, D 2021, 94 min., R: P.M. Mattarocci)
Jena, die kleine Großstadt im Saaletal, grün und entspannt, im Herzen von Thüringen. Der Film Nichtstadt macht sich dort auf die Suche. Neugierig blickt er hinter die Fassaden und nimmt verschiedene Vereine und (soziokulturelle) Projekte in den Blick. Das Geburtshaus, ein Wagenplatz und Wohnprojekt, ein Veranstaltungsort und eine Initiative aus dem Umfeld der hiesigen Ultragruppe. Drei Jahre lange hat Pablo Mattarocci und sein Team sie begleitet. Was sie, trotz aller Unterschiede vereint, sind die Herausforderungen mit denen sie sich konfrontiert sehen.
Jena ist eine erfolgreiche Stadt, die wirtschaftlichen Parameter und Kennzahlen glänzen. Jena, die Lichtstadt, wie sie sich selber nennt, mit einer Strahlkraft weit über Thüringen hinaus. Der Leuchtturm im Osten, wie es auch gerne heißt, eine Gewinnerin der Wende. Die Stadt wächst und verdichtet sich, große Firmen und Unternehmen siedeln sich an, Baulücken und freie Grundstücke sind hingegen Mangelware. Stattdessen steigen die Mieten, Wohnraum ist knapp, und in Teilen bereits unbezahlbar. Jena, das München des Ostens.
Und mittendrin gibt es sie noch, die Menschen, die ein anderes Jena kennen, und auch ein anderes Jena sind. Engagiert, politisch, kreativ und am Gemeinwohl orientiert, einige von ihnen sind in den fünf Vereinen und Projekten zu Hause, die der Film begleitet. Sie alle geraten unter Druck, weil man ihnen den Platz nimmt, den sie brauchen, sie keine Räume finden, die bezahlbar sind oder der Fortschritt der Stadt sie einfach nicht (mehr) mitdenkt.
Wem gehört denn jetzt die Stadt?
Der Film schaut hin und hält fest was er sieht, die Kämpfe um den Erhalt bedrohter Räume. Denn die Vereine und Projekte geben nicht auf. Sie schmeißen alles in die Waagschale, was demokratische Beteiligungsprozesse zu bieten haben, Stadtpolitik at his best: Gremiensitzungen, Anträge, Parteigespräche, Vorstellungen im Stadtrat, Petitionen, Plakate, Diskussionen, Gutachten, Demonstrationen und Kundgebungen. Doch der Erfolg bleibt (in Teilen) aus. Und dies, obwohl die Stadtverantwortlichen – und insbesondere die Oberbürgermeister – immer wieder dazu aufriefen, man solle sich beteiligen, sich einbringen und die Stadt mitgestalten.
Die Stadt, sie lebt nicht nur vom Geld allein.
Die Konflikte spitzen sich zu. Ein Happy End ist nicht geplant, und auch nicht in Sicht. Einige finden Sicherheit, zumindest für den Moment, andere Vereine werden geräumt und abgerissen und verlassen die Stadt, wieder andere schauen mit Sorge in die Zukunft, weil sie nicht wissen, wie es für sie und ihre Initiativen in Jena weitergehen soll.
Der Beigeschmack, er bleibt schal und bitter.
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Nichtstadt ist ein Dokumentarfilm aus und über Jena. Dennoch bebildert er Prozesse und tiefgreifende Veränderungen, die es in vielen deutschen Großstädten gibt. Eine Stadtentwicklung und Stadtpolitik, die nicht mehr die Bedürfnisse der dort lebenden Menschen in den Mittelpunkt rückt, sondern vor allem wirtschaftliche Interessen und Standortfaktoren. Doch eine Stadt lebt nicht nur vom Geld alleine, sondern vor allem und in erster Linie von den Menschen. Und genau für die sollte sie da sein, und genau dafür lohnt es sich zu kämpfen.
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Danke an: Wagner e.V. | Auf Achse e.V. | Geburtshaus und mehr e.V. | Initiative ‚Südkurve bleibt!‘ | Hausprojekt Insel
Eintritt: 6,60€ / 5,50€
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