ERINNERN, KÄMPFEN, TANZEN EIN QUEERER (POST)MIGRANTISCHER PERFORMANCEABEND

Wann

Samstag - 21.09.2024
19:00 Uhr  

Wo

UT Connewitz
Wolfgang-Heinze-Straße 12a, Leipzig

Rollstuhlgerecht? Ja
Details

Queere Erfahrungen sind vielfältig. Die Perspektiven und Lebensrealitäten von queeren Bi_PoC (Black, indigenous and People of Colour), migrantischen und postmigrantischen LGBTIANQ* (Lesbian, Gay, Bisexual, Trans*, Inter*, Agender, Nonbinary, Queer) sind, nicht nur in Ostdeutschland, immer noch kaum sicht- und hörbar. Die Performer*innen Gizem, Ilgaz und Tafida finden unterschiedliche Formen des kreativen Widerstands gegen rassistische und queerfeindliche Normalzustände. Sie eröffnen künstlerische Räume, die (post)migrantische queere Geschichten, Kämpfe und marginalisierte Positionen in den Mittelpunkt stellen.

Der Abend besteht aus vier Teilen:
(1) Film: 9/8 fight 41 – a 9/8 fight for all of us
(2) Gespräch mit Regisseurin und Performerin Gizem Aksu, und den Performancekünstler*innen Ilgaz & Tafida
(3) Performance Tafida
(4) Sound von DJ Ay Ay Ay & DJ Zagili

9/8 fight 41 – a 9/8 fight for all of us
TR 2022, R: Gizem Aksu, 29 min., OmeU (Türkisch mit englischen Untertiteln)

Der dokumentarische Kurz-Tanzfilm basiert auf Gizem Aksus imaginärer Freundschaft mit der Boxlegende Johann Wilhelm “Rukeli” Trollmann (1907-1944). Inspiriert vom Kampf von Rukeli Trollman, der als Sinto vielfältigen Diskriminierungen durch das NS-Regime ausgesetzt war und im Konzentrationslager Wittenberge ermordet wurde, erzählen vier Tänzer*innen vom Kampf für Gerechtigkeit in Istanbul.

Während sich Rukelis Geschichte über die Distanz zwischen Generationen und Geographien bis hin zu den Vierteln Sulukule und Fikirtepe hinausbewegt, wirft der Film durch die Körper der Tanzenden einen 9/8-Blick auf Istanbul und auf Migration, Krieg, Rassismus, Gewalt, Verluste und Utopien.
Im Anschluss Panel mit Gizem, Ilgaz, Tafida zu ihren Erfahrungen mit künstlerischem Widerstand in Dominanzgesellschaften.Gizem Aksu
Gizem Aksu ist eine unabhängige Choreografin, Tänzerin und ehemalige Akademikerin aus Istanbul, die derzeit in Berlin lebt. Aufgrund ihres Enthusiasmus, mit künstlerischen Experimenten den Boden der Gesellschaftstheorie zu durchwühlen und zu erschüttern, wechselte sie von der Politikwissenschaft zum Tanz. Sie schloss zunächst ihr Studium an der Fakultät für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen der Boğaziçi-Universität (2010) und anschließend an der Fakultät für zeitgenössischen Tanz der Mimar Sinan Fine Arts University (2014) mit Auszeichnung ab.

Oriental Dance Performance mit Tafida
Tafida ist ein*e in Leipzig lebende Performer*in, oriental dancer und bildende Künstler*in. Tafida ist ein*e queere Araber*in und hat bereits zahlreiche Performances und Events in Berlin, Leipzig und Dresden veranstaltet. Für Tafida ist der Tanz ein Ort der Authentizität, an dem Tafida die Liebe zur Kunst und Musik zum Ausdruck bringt und sich gleichzeitig über die traditionellen Normen des orientalischen Tanzes hinwegsetzt. Tafida ist stolz darauf, eine akzeptierende und unterstützende Community zu fördern, die Individualität und gegenseitiges Wachstum zelebriert.

Ilgaz Yalçınoğlu
Ilgaz Yalçınoğlu ist Musikwissenschaftler und Organisator in Berlin. Zusammen mit Ari Kozanoğlu und Sedef Bayram organisiert er Kudur, eine auf Musik und Performance fokussierte Partyreihe. Ihr Ziel ist es, einen sicheren Raum für Feiern, künstlerisches Schaffen, Liebe zur Musik und einzigartige Talente zu schaffen.

DJ Ay Ay Ay & DJ Zagili (Kudur)
Kudur ist eine Musik- und Performance-Partyreihe, die von den trans/queeren PoC-Mitgliedern unseres Berliner Kollektivs veranstaltet wird. Seit dem Start im Juli 2022 sind sie für ihre Inklusivität, Kreativität und kulturelle Mischung im Nachtleben der Stadt bekannt geworden. Die Gründer Ari, Ilgaz und Sedef sind im letzten Jahrzehnt aus der Türkei nach Deutschland gezogen und teilen die Liebe zu türkischem Pop und nahöstlicher und mediterraner Musik. Ari ist eine in der Türkei geborene queere armenische Person. Ein queerer nicht-weißer cisgender Mann. Er hat vor kurzem sein Masterstudium über queere Verwandtschaft und Wege des Zusammenkommens an der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Sie wollten einen Raum schaffen, der die Normen der Berliner Partyszene herausfordert und einen Ort des Ausdrucks und der Heilung bietet.

Beginn 19 Uhr, ca. 21 Uhr Performance von Tafida und Sound mit DJ Ay Ay Ay & DJ Zagili, Ende 23:30

Eine Veranstaltung vom Kültür Kollektiv Leipzig e.V.

Der E I N T R I T T ist frei.

Link zur Veranstaltung: https://utconnewitz.de/

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