Details
Liebesgeschichten folgen seit Jahrhunderten einem Skript, das ungefähr gleich abläuft: Verliebt, verlobt, verheiratet – oder moderner: daten, crushen, verlieben, zusammenziehen, Kinder kriegen, Familie werden. Doch das intime Zusammenleben in Deutschland sieht mittlerweile anders aus: Seit Jahrzehnten sinkt die Anzahl an Heiratswilligen, zugleich steigt die Scheidungsrate, Ein-Personen-Haushalte nehmen stetig zu und alleinerziehende Mütter und Väter stemmen ihren Alltag mit Kindern. Senior*innen leben allein und vereinsamen. Gleichzeitig gibt es immer mehr Datingportale – und dort tummeln sich Menschen mit den unterschiedlichsten Zielen.
Gemeinsam mit der Autorin Andrea Newerla stellen wir uns die Frage, warum die romantische Zweierbeziehung bis heute der Garant für unser Bedürfnis nach Nähe und Liebe zu sein scheint. Wir spüren den Entstehungsbedingungen vorherrschender Beziehungsbilder nach und fragen, warum es so schwer ist, sich ihrer zu entledigen. Wir diskutieren über patriarchale und kapitalistische Machtverhältnisse, die sich in romantischen Liebesbeziehungen reproduzieren, und fragen, welche Möglichkeiten eines sozialen Miteinanders es geben kann, die jenseits dessen liegen. Hier können Freund*innenschaften und Wahlfamilien gesellschaftliche Räume bieten, Intimität und Care anders und somit vielleicht auch solidarischer zu organisieren. In ihrem Buch „Das Ende des Romantikdiktats“ beschäftigt sich Andrea Newerla mit Phänomenen, wie den immer häufiger anzutreffenden polyamoren Beziehungen und der steigenden Zahl sogenannter Single- Haushalte und neuen Beziehungsformen.
Moderation: Paula Jeri Perschke (nd)
Link zur Veranstaltung: https://www.linxxnet.de/termin/das-ende-des-romantikdiktats-mit-andrea-newerla/
Veranstaltende Gruppe: linXXnet
Sprache des Events: deutsch
Eintritt: kein
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