Judenhass Underground – Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und Bewegungen

Wann

Dienstag - 23.01.2024
19:00 Uhr  

Wo

Galerie KUB
Kantstr. 18, 04275 , Leipzig

Rollstuhlgerecht? Unbekannt
Details

Niemand will Antisemit sein. Erst recht nicht in Bewegungen mit einem progressiven, emanzipatorischen Selbstbild. Judenhass geht aber auch underground – ob Rapper gegen Rothschilds, DJs for Palestine oder Punks Against Apartheid. BDS, die Boykottkampagne gegen den jüdischen Staat, will nahezu jedes Anliegen kapern, von Klassenkampf bis Klimagerechtigkeit. Altbekannte Mythen tauchen in alternativer Form wieder auf, bei Pride-Demos, auf der documenta oder beim Gedenken an rassistischen Terror. Und viele Jüdinnen*Juden fragen sich, wo ihr Platz in solchen Szenen sein soll.

Die Autorin Merle Stöver und die Herausgeber Nicholas Potter und Stefan Lauer sprechen über (fehlende) Solidarität mit Jüdinnen*Juden und über Möglichkeiten solidarischer Kritik.

Zuvor hält Tim Hexamer vom Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen ein Grußwort.

Zum Buch „Judenhass Underground“

  • Merle Stöver untersucht in ihrem Dissertationsprojekt die Tatmotivationen und Tathergänge bei Tötungsdelikten gegen wohnungs- und obdachlosen Menschen in Deutschland zwischen 1989 und 2022. Sie schreibt für verschieden Zeitungen, z.B. die Jungle World.
  • Nicholas Potter ist britisch-deutscher Journalist und arbeitet bei der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin. Er schreibt für diverse Medien wie die taz, Jungle World, Belltower.News und Jüdische Allgemeine über die extreme Rechte, Antisemitismus, Rassismus, Subkulturen, Bewegungen und mehr. Zuvor war er Theaterredakteur beim Exberliner Magazine. Er studierte am King’s College London und der Humboldt-Universität zu Berlin.
  • Stefan Lauer ist Redakteur bei Belltower.News, der journalistischen Plattform der Amadeu Antonio Stiftung, und beschäftigt sich – auch als Referent der Stiftung – mit Antisemitismus, Rassismus und dem rechten Rand. Zwischen 2009 und 2017 arbeitete er als Senior Editor für VICE Deutschland und berichtete über Rechtsextremismus, Verschwörungserzählungen und LGBTQ*-Themen.

Die Lesung findet statt im Rahmen der Ausstellung „zusammentun – solidarisch gegen rechts“. Sie ist vom 18. bis 28. Januar in der Galerie KUB zu sehen, immer donnerstags bis sonntags 16-19 Uhr

Rechte Hetze und Gewalt sind alltäglich. Extreme Rechte gewinnen Wahlen und vernetzen sich. Doch viele tun sich zusammen, um dem entgegenzutreten. Um sie geht es in der Ausstellung: Politische Gruppen sprechen über Alltag und Highlights, Scheitern und Angriffe, Hoffnung und Verbündete. Die Ausstellung streift Fragen rund um solidarisches Handeln: Was macht eine Tätigkeit solidarisch und politisch? Was passiert, wenn Menschen sich zusammentun? Woher kommen Hoffnung und Solidarität angesichts rechter Bedrohung und Gewalt?

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