Details
english version below
Gemeinsame Wissensaneignung zu neurobiologischen Hintergründen, Folgen und Umgangsweisen mit Stress und Trauma: offenes Treffen
Wir sind überzeugt davon, dass es mehr Selbstorganisierung braucht, um die kapitalistisch_patriarchalen Vereinnahmungen unserer Gedanken und Emotionen zu überwinden. Da wir Bildung als Möglichkeit zur Befreiung verstehen, wollen wir uns gemeinsam wöchentlich mit Trauma und Traumatisierung auseinandersetzen.
Dienstag 09.01.2024 18:00-21 Uhr// Meuterei, Zollschuppenstraße 1// KÜFA
Bitte kommt Covid getestet und bringt eine Maske mit (wir werden dann schauen ob es den Wunsch gibt diese zu tragen).
Disclaimer: Wenn irgendwas zu kompliziert oder lang geschrieben ist, meld dich gerne per Mail und wir finden eine Lösung!Und: Du kannst in dieser Gruppe mitmachen, egal wie verwundet du dich fühlst, wie gestresst oder entspannt, wie traumatisiert oder „heil“. Komm aber bitte nicht in der Erwartung nach professioneller Unterstützung. In der Gruppe geht es um skillshare und gemeinsame Wissensaneignung und Erfahrungen. Wir kommen alle als Lernende, es gibt keine Menschen, die den Raum für alle anderen halten. Wir wollen mit der Ausrichtung „Bevor nicht alle frei sind, ist keins frei“, gemeinsam lernen und uns dabei um individuelle UND kollektive Widerständigkeit und Lebendigkeit kümmern, mit all den emotional*somatisch*mentalen Schwierigkeiten, die uns auf diesem Weg begegnen.
Über die Forschungsgruppe:
Um unsere Wunden besser zu verstehen und neue Umgänge mit diesen zu finden, wollen wir uns in einer wöchentlich stattfindenen Forschungsgruppe gemeinsam zum Thema Trauma bilden. Wir wollen uns damit beschäftigen, was einzelne Gewaltfälle, Schock und Repression in unserem Körper machen und wie wir anhaltende Spuren solcher Überwältigung in unseren Körpern vermeiden können sowie Umgänge finden, sollten diese Spuren bereits bestehen. Wir wollen neurobiologisch verstehen, was strukturelle Gewalt und komplexe Traumata/Wunden, wie z.B. jene, gegendered zu werden, mit uns machen und uns Umgangsskills aneignen, damit wir uns befähigter fühlen angesichts von Hilflosigkeit, Ohnmacht, Depression und Aggressionen.
Dazu wollen wir uns unter anderem gemeinsam mit dem Arbeitsbuch „Traumaspuren transformieren: Das lebendige Traumaerbe und seine Auflösung in der Therapie. Ein Arbeitsbuch für Therapeut[*innen] und Traumatisierte“ von Janina Fisher beschäftigen. Das Buch bietet unserer Meinung nach einen gut verständlichen Zugang sich eigenständig mit neurobiologischen Grundlagen, eigenen Überlebensmechanismen und daraus resultierenden (als belastend empfundenen) Reaktionen auseinanderzusetzen und gibt Hilfestellungen eigene Muster zu durchbrechen. Eine strukturelle Analyse und herrschaftskritische Perspektive ist in den Arbeiten von J. Fisher nicht vorhanden. Gemeinsam wollen wir diese Perspektive in unsere Auseinandersetzung miteinbeziehen und Trauma und Traumatisierung im Kontext von gewaltvollen gesellschaftlichen Strukturen verstehen.
Inhalt des offenen Treffens:
Am 09. Januar wollen wir über den Inhalt der Gruppe diskutieren, einander ein bisschen kennenlernen, und uns dazu austauschen, was jedes braucht, um gut und sicher(er) am Prozess teilzuhaben. Das Buch ist auf deutsch und englisch („Transforming the living Legacy of Trauma. A Workbook for Survivors and Therapists.“) verfügbar und wir werden am 09. besprechen, wie alle Zugang zu Buch und Inhalten bekommen können und auf welche(n) Sprache(n) wir bei den Forschungsgruppen Treffen kommunizieren werden.
Wenn du Fragen oder Unsicherheiten hast, wird es dafür Raum geben.
Was dafür hilfreich wäre: Bitte schreib deine Bedürfnisse, Wünsche und Sorgen auf, die kommen, wenn du darüber nachdenkst, der Gruppe ev. Beizutreten. – ob bezüglich Sprache, Kinderbetreuung, Neurodiversität, Angst anderen könnte das Bewusstsein für bestimmte Dinge fehlen, soziale Ängste, usw. Es wird eine Box geben, um die Zettel einzuwerfen, und wir werden alles in kleinen Gruppen diskutieren, ohne notwendigerweise zu wissen, wer was geschrieben hat (außer Menschen wollen das teilen).
Alternativ kannst du uns natürlich auch gern vor der Veranstaltung eine Email diesbezüglich schreiben.
Diese Veranstaltung ist auch da, um danach zu entscheiden, wer sich darauf einlassen mag, regelmäßig an der Gruppe teilzunehmen. Zusammengefasst: Es geht um Orientation, Austausch, Fragen, gemeinsam Entscheiden davon, was es braucht, damit sich der Prozess für alle ok anfühlt, usw.Also wenn du prinzipiell Interesse an der regelmäßigen Gruppe hast, wäre es toll, wenn du versuchen kannst, zu diesem Treffen zu kommen, damit wir danach wissen, wer dabei ist. 🙂
Einladungspolitik:
Wir fühlen uns politisch verbunden mit Menschen, die Gender queeren oder ganz loswerden wollen, die den einengenden und unterdrückerischen Grip aufbrechen wollen, den Gender strukturell ausübt. → Wir hätten gerne, dass Menschen, die an der Gruppe teilnehmen, sich über diesen Grundsatz einig sind, egal wie (oder ob) jedes sich jeweils Gender-bezogen identifiziert. Das bedeutet jedoch, dass wir uns ein gewisses Ausmaß an „Gender Nonkonformität“ wünschen, ein gewisses Ausmaß an (Wunsch zu) Widerstand dagegen, dass uns allen binäre Gender Normen auferlegt werden.
Wir wollen keine Gender Essentialismen, also kein Denken, wo „Mann’sein’/Männlichkeit“ oder „Frau’sein’/Weiblichkeit“ als „natürlich“ „von Geburt an“ oder Ähnliches gesehen wird. Wenn es das erste Mal ist, dass du davon hörst, dass Gender ein soziales Konstrukt ist, fühl dich bitte nicht schlecht. Du kannst uns gern schreiben und wir können dir Lesematerial schicken, oder wir machen einen Spaziergang, wenn das zeitlich drin ist. (für manche Definitionen: https://queer-lexikon.net/glossar/)
Wir wollen einen fürsorglichen und fehlerfreundlichen Raum gemeinsam kreieren. Gleichzeitig wollen wir kein toxisches Verhalten einander gegenüber reproduzieren und tolerieren. Gleiches gilt natürlich für Machtmissbrauch, Gender Gewalt, Rassismus, Sexismus, Klassismus, Ableismen usw., ob in eindeutigen oder impliziteren/versteckteren Formen.
Wenn du Kritik oder Fragen hast oder uns kontaktieren willst, schreib gerne an: apesd@riseup.net
Wenn du gern mitmachen magst, an dem Datum heute aber nicht kommen kannst, schreib uns bitte auch.
Welchen Umgang wir uns wünschen:
Wir wünschen uns einen achtsamen, caring Umgang miteinander, der es uns ermöglicht, sowohl auf unsere eigenen als auch die Grenzen anderer gut aufzupassen. Uns ist es wichtig, dass wir Kritik wohlwollend üben, mit der Ausrichtung, uns gegenseitig in unseren Befreiungsprozessen zu unterstützen. Wir wollen uns außerdem bemühen, uns gegenseitig so gut wie möglich in der Wissensaneignungen zu supporten und darin auf unterschiedliche Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen.
Im Miteinander ist uns eine antipatriarchale_antikapitalistische Grundhaltung wichtig. Damit meinen wir auch, dass wir einander nicht konsumieren oder anhand oberflächlicher Kriterien „auschecken“, dass „Flirten“ nur unter gemeinsamem Konsens passiert und dass wir einer Kultur von Austauschbarkeit und Beliebigkeit entgegenwirken wollen. Wir wollen keine Coolness und keine Szenecodes, die auf andere ausschließend wirken.
Wir sind drei weiß sozialisierte Menschen und nicht nur aus dieser Erfahrung heraus gebiased. Es ist uns wichtig, uns aktiv damit auseinanderzusetzen, einen möglichst diskriminierungsfreien Raum zu schaffen. Wir wollen uns auf Augenhöhe begegnen, im Bewusstsein, dass wir alle voneinander lernen können. Wir wollen mit allen, die unsere Werte teilen, Utopien weben, und dafür denken wir braucht es viel Bewusstseinsarbeit und vor allem sich-gegenseitig-Zuhören, – ein sich Kennenlernen.
english version
Autonomous Education group on neurobiological backgrounds, consequences and ways of dealing with stress and trauma: open meeting
We are convinced that we need to self-organize more with the intention of overcoming capitalist_patriarchal intrusions of our thoughts and emotions. As we see education as an opportunity for liberation, we want to learn together about trauma and traumatization on a weekly base.
Tuesday 9.01.2024 18:00-21:00// Meuterei, Zollschuppenstraße 1 // KÜFA
Please come covid tested and bring a mask (we will see together if there is the wish to wear it).
Disclaimer: If anything of the things written is too complicated or too long, please write us an email and we find a solution! And: You can join this group independant of how wounded you feel, how stressed or relaxed, how traumatized or ‚heal‘. Please don’t come and expect professional support. This group is intended for skillshare. We all come here as learners, there is not one or two persons „holding the space“ for everyone. We want to focus on learning together in an optic of ‚Until all are free noone is free‘, aiming at taking care of individual AND collective resistency and aliveness and all the emotional*somatic*mental difficulties we face on this path.
About the research group:
In order to better understand our wounds and find new ways of dealing with them, we want to meet on a weekly base to research on the topic of trauma. We want to look at how violence, shock and repression affect our bodies and how we can avoid persistent traces of such overwhelming experiences in our bodies and find new ways of dealing with them if they already exist. We want to understand neurobiologically what structural violence and complex traumas/wounds, such as that of being gendered, do to us and acquire coping skills to feel more empowered in the face of helplessness, powerlessness, depression and aggression.
For this purpose, we want to work together with the workbook „Transforming the living Legacy of Trauma. A Workbook for Survivors and Therapists.“ by Janina Fisher. In our opinion, the book offers an accessible approach to dealing autonomously with neurobiological principles, one’s own survival mechanisms and the resulting reactions (which are perceived as stressful) and it provides assistance in transforming one’s own patterns.There is no structural analysis or critical perspective on power and domination in J. Fisher’s work. Together, we want to include this perspective in our discussion and understand trauma and traumatization in the context of violent social structures.
Content of the open meeting:
On January 09. we want to discuss the content of the group, get to know each other a bit and share what everyone needs to participate well and safely in the process. The book is available in English and German and we will decide on 9. in which language(s) we will communicate at the research group meetings.
If you have questions or insecurities, of course there will be room for that as well.
Therefore it would be helpful if you write down your needs, wishes and worries that come up when you think of joining the group/s. – Be it around language, childcare, neurodivergency, fear that others may lack awareness for certain issues, social anxiety, etc etc. At the meeting, there will be a box to put the papers, and we will discuss all of it in small groups, without necessarily knowing who wrote what (except if people want to share it). Alternatively, you can of course also write us per email previous to the event.
Invitation policy:
We align politically with people who want to queer gender or get rid of gender all together, to loosen its oppressive grip. –> We would like people who take part in the open group to be on the same page on this, no matter how they currently identify when it comes to gender. This means, however, that we wish for some degree of ‚gender nonconformity‘, some degree of (wish for) resistance against the imposition of binary gender norms.
We don’t want gender essentialism which means any kind of thinking where so called ‚manhood/masculinity‘ or ‚womanhood/femininity‘ is seen as something ‚natural‘ ‚by birth‘ or anything similar to this. If it’s the first time you hear of gender being a social construct, please don’t feel ashamed or sth. You can just write us and we can send you stuff to read or take a walk if time permits. (For some definitions: https://queer-lexikon.net/glossar/)
We seek to create a caring and mistake friendly space. At the same time, we don’t want to reproduce and tolerate toxic violent behaviors towards each other. This obviously goes for power abuse, gender violence, racism, sexism, classism, ableisms etc., whether in its gross or subtle forms.
If you have any critique, questions or want to contact us, you can write us at: apesd@riseup.net
Also if you want to join the group and it isn’t possible for you to come to this meeting please write us.
How we want to treat each other:
We desire mindful, caring interactions that allow us to take good care of our own boundaries as well as the boundaries of others. It is important to us that we offer criticism benevolently, with the orientation of supporting each other in our processes of liberation. We also want to try to support each other as much as possible in the acquisition of knowledge and to be considerate of different needs.
In our togetherness an anti-patriarchal_anti-capitalist attitude is important to us. By this we also mean that we do not consume each other or „check each other out“ based on superficial criteria, that „flirting“ only happens under common consensus and that we want to counteract a culture of interchangeability and randomness. We don’t want any coolness or scene codes that have an exclusionary effect on others.
We are three white socialized people and, not only based on this experience, we are biased. It is important to us to actively deal with creating a space that is as free of discrimination as possible. We want to meet as equals, aware that we can all learn from each other. We want to weave utopias with all those who share our values, and for this we think it needs a lot of awareness work and above all listening to each other – getting to know each other.
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*Rollstuhlgerechter Raum/ wheelchair accessible*
Der Raum ist für Rollstühle barrierearm, aber nicht barrierefrei (für genauere Infos schreibt gerne eine E-Mail).
The room ist accessible with a wheelchair, with small limitation (for more information write us an e-mail).
Link zur Veranstaltung: http://%20https://apesd.blackblogs.org/texts/
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