Details
Im Zuge unseres fast 10 jährigen Bestehens möchten wir mit euch unseren Geburtstag feiern. In einer hoffentlich lauen Sommernacht wollen wir darauf anstoßen, dass es weiterhin und auch immer mehr Strukturen gibt, die den politischen, gesellschaftlichen widrigen Zeiten etwas entgegensetzen und versuchen, solidarische Umgangsformen zu schaffen und zu erhalten. Wir möchten uns bedanken für entstandene Freund:innenschaften, Zusammenarbeit, sowie Support.
Beginnen wird das Fest mit einem Input zur Repression der kurdischen Bewegung in Deutschland. Im Anschluss kann bei Musik auf dem Dancefloor oder einem Getränk an der Feuertonne der Abend zur Nacht gemacht werden.
Ankündigungstext zum Input:
Die kurdische Freiheitsbewegung ist in aller Munde. Doch noch mehr als in linken Kreisen beschäftigen sich die deutschen Sicherheitsbehörden mit der Bewegung und das jetzt schon seit 40 Jahren. Egal ob BKA, LKA, Verfassungsschutz oder BND, auf die eine oder andere Art und Weise arbeiten sie an der kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung. Warum sprechen die Sicherheitsbehörden von der größten terroristischen Vereinigung Deutschlands? Auf welcher Grundlage fallen so hohe Urteile aus? Wo sind die Beginne dieser Repression und wo führt diese gerade hin? Mit diesen Fragen wollen wir uns gemeinsam beschäftigen, dafür wird es einen Input zur Historie und den Ausmaßen der Repression gegen die kurdische Freiheitsbewegung und die PKK geben und im Anschluss wollen wir gemeinsam über die Bedeutung davon diskutieren.
Wer ist Out of Action eigentlich:
Neben den vielen rechtlichen und praktischen Aspekten von Repression ist ein weniger sichtbarer und offensichtlicher Bereich, der Bereich der psychischen und emotionalen Auswirkungen. Schlaflose Nächte nach dem Erleben von Polizeigewalt, andauernde Angst vor neuen Repressionsschlägen, Erschöpfung, emotionaler Stress bis hin zu psychischen Traumata – um einige Beispiele zu nennen.
Wir, die Gruppe „Out of Action“ versuchen emotionale Erste-Hilfe zu leisten, längerfristige Bewältigung gemeinsam zu erarbeiten, für das Thema zu sensibilisieren und gegen die Effekte von Gewalt und Repression und für einen offenen, solidarischen Umgang miteinander zu kämpfen. Wir sind eine bundesweite Gruppe und Teil der Antirepressionsstrukturen in den jeweiligen Städten. Wir bieten Unterstützung von Aktivist*innen für Aktivist*innen. D.h. wir sind keine Struktur von professionellen Therapeut*innen o.ä., sondern uns hat unsere politische Arbeit zusammen gebracht. Wir reden weder mit Nazis, Cops, noch mit ihren Freund*innen.
Wir bieten Workshops und Infoveranstaltungen an, sind auf Camps dabei und ihr könnt uns sowohl einzeln als auch als Gruppe für Gespräche anfragen. Egal ob ihr selbst von Repression betroffen seid, Zeug*innen davon werdet, euer Umfeld damit konfrontiert ist oder auch bevor etwas passiert ist – ihr könnt euch jederzeit bei uns melden.
Repression ist ein Machtwerkzeug des Staates und die emotionalen Auswirkungen sind nicht zufällig, sondern strukturell und klar mit eingeplant. Durch die Repression gegen Einzelne soll allgemein von politischem Widerstand abgeschreckt werden, Handlungsfähigkeit eingeschränkt und ein Gefühl von Angst und Ohnmacht verbreitet werden. Egal ob Gerichtsverfahren, Polizeigewalt oder Hausdurchsuchungen – auch die psychischen Auswirkungen die damit verbunden sein können sind intendiert und sollen uns verunsichern und uns in unseren verletzlichsten Momenten treffen.
Dem wollen wir unsere Solidarität entgegensetzen! Lasst uns über unsere Ängste austauschen, körperliche und psychische Grenzen besprechen und bei einander nachfragen was wir an Unterstützung brauchen. Bereitet Aktionen vor und nach. Wir reagieren teilweise unterschiedlich auf die gleichen Ereignisse und nicht immer ist etwas für uns alle gleich belastend. Also sprecht mit euren Freund*innen, fragt sie, nehmt euch Zeit und versucht einen gemeinsamen Umgang zu finden.
Wir bieten verschiedene Workshops an, zum Beispiel zu den Themen Stress, Überlastung, Trauma und Vor- und Nachbereitung von Aktionen. Außerdem könnt ihr euch als Gruppe oder Bezugsgruppe mit euren Anliegen und Themenwünschen an uns wenden. Wir als Out of Action bieten die Möglichkeit von vertraulichen Gesprächsangeboten. Ihr könnt uns per Email erreichen um ein Treffen zu vereinbaren. Sprecht uns gerne an, wenn es euch scheiße geht, ihr auf einer Aktion etwas Schlimmes erlebt habt, euch die alltägliche politische Praxis über den Kopf wächst oder auch, wenn ihr einfach mal mit wem über den ganzen Stress reden wollt.
Kommt zu unserem offenen Gesprächsangebot in Leipzig jeweils am 1. Montag im Monat von 19 – 20:30 Uhr in der Eisenbahnstraße 125, oder kontaktiert uns per Mail für einen Termin.
Alle Infos findet ihr auf unserem Blog: outofaction.blackblogs.org
Veranstaltende Gruppe: Out of Action Leipzig, Rojava Soli Bündnis
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