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„In der Auseinandersetzung jedes einzelnen von uns mit Verhütung, Sexualität, sexistischen Strukturen kamen anfangs die meisten Anstösse von Frauen. Unsre eigenen Ausgangspunkte bei der Entstehung der Hodenbadergruppe waren unsere verschiedenen Erfahrungen mit Verhütung und Sexualität; die vielen Abtreibungen, die Frauen in unsrer Umgebung machen mussten und unsere Beteiligung daran; die Diskussionen über die Funktion der Verhütung und die Auseinandersetzung über Patriarchat und Sexismus und das Verhältnis derer zum Kapitalismus.“
So schildert die Zürcher Hodenbadergruppe in ihrem 1987 erschienenem Zine „Antisexistische Schrittversuche – fuer die Aufloesung maennlicher Machtstrukturen“, Ursachen für die Entstehung ihrer Gruppe.
Wir denken, dass die Zustandsbeschreibung aus den 80ern bis heute nichts an Relevanz verloren hat und seither vergleichsweise wenig Veränderung stattgefunden hat. Um das zu ändern – Verhütungsverantwortung und Machtstrukturen zu reflektieren, aber auch konkret Verhütungspraxen für Spermienproduzierende kennen zu lernen und anzuwenden – wollen wir ein monatliches Austausch- und Fruchtbarkeitskontrollformat etablieren.
In offenen Rahmen, sind alle dazu eingeladen ihre Erfahrungen und Verhütungspraktiken einzubringen. Zu einigen Methoden sind Praktizierende anwesend. Es ist kein Vorwissen notwendig, kommt einfach vorbei, wir freuen uns.
Falls ihr euch unsicher seid, wie das Ganze abläuft und inwiefern ihr euch „offenbaren“ müsst – Die Unverhuetbar lief bislang jedes mal ein bisschen anders ab und hat kein feststehendes Konzept oder Ablauf. In den Räumen der anarchistischen Bibliothek Index hatten wir in der Vergangenheit zwei Tische vorbereitet. Am ersten Tisch könnt ihr euch mit Keksen und Trauben verköstigen und mit meist so etwas wie 2 bis 3 Personen von uns – dem emanzipatorischen Verhütungskollektiv (wir sind wirklich ausgesprochen nette Leute;) – in Austausch kommen. Wir erzählen dann von unserer Verhütungspraxis, unterschiedlichen Verhütungsmethoden für Spermienproduzierende und weshalb wir denken, dass es einer stärkeren Verantwortungsübernahme durch cis-Männer bedarf. Ihr könnt also fragen so viel ihr wollt. Dazu braucht ihr kein besonderes Vorwissen und uns ist auch nicht daran gelegen euch zu bewerten.
An dem zweiten Tisch haben wird Infomaterial und unterschiedliche Verhütungs/Behelfsmittel ausliegen. Diese können auch in einem geschützten Raum anprobiert oder mit nach Hause entliehen/genommen werden. Teilweise hatten wir auch während der Unverhuetbar Silikon-Verhuetungsringe gegossen. Die bisherige Atmosphäre würden wir als offen, interessiert und solidarisch beschreiben.
Darum kommt vorbei und lasst uns die Verhältnisse ändern!
Link zur Veranstaltung: https://unverhuetbar.noblogs.org
Veranstaltende Gruppe: Emanzipatorisches Verhütungskollektiv Leipzig
Sprache des Events: deutsch, englisch, französisch
Eintritt: no
Zielgruppe: alle, hauptsächlich aber cis-Männer
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