Details
Kaum etwas spaltet so sehr linke Gemüter in Deutschland wie die Frage, ob und wie der palästinensische Nationalismus antisemitisch sei. In der einen Extremform findet man die Vorstellung, Palästina sei als Volk nur erfunden worden, um “glühenden Antisemitismus” zu verschleiern. In der anderen Extremform wird die Fragestellung von vornherein mit dem Argument zurückgewiesen, als Befreiungsbewegung könne auch offen jüd_innenfeindliche Rhetorik aus den Reihen des palästinensischen Nationalismus keinen Antisemitismus darstellen, da diese nur Ausdruck des Konflikts mit dem ‘Kolonisator’ sei.
In dieser Veranstaltung werden Tom Khaled Würdemann und die Besucher:innen gemeinsam ins Deutsche übersetzte Quellen aus 120 Jahren palästinensischer Nationalgeschichte analysieren und gemeinsam diskutieren, ob und wie viel Antisemitismus sie darin erkennen. Dabei werden verschiedene Facetten beleuchtet, wie z. B. der frühe Zionismus, die Mandatszeit, das Schicksalsjahr 1948, die palästinensische Linke der 1970er, der Islamismus und gegenwärtige wissenschaftliche Positionen.
Tom Khaled Würdemann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg im Graduiertenkolleg „Ambivalente Feindschaft“ und promoviert zum Blick palästinensischer Intellektueller auf Israel 1960-2000. Seit mehreren Jahren engagiert er sich pädagogisch gegen Rassismus und Antisemitismus.
Der Eintritt ist kostenfrei. Wir bitten um eine formlose Anmeldung zur Veranstaltung bis zum 10.12.2024 per E-Mail an veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de
Link zur Veranstaltung: https://erich-zeigner-haus-ev.de/vortrag-und-gespraech-wie-viel-antisemitismus-steckt-in-der-palaestinensischen-nationalbewegung-wie-viel-steckt-nicht-darin-mit-tom-khaled-wuerdemann/
Veranstaltende Gruppe: Erich Zeigner Haus e.V.
Kategorien: Diese Veranstaltung exportieren: