„Und hinter dem Feminismus steckt der Zionismus?“ – Zur Verschränkung von Antifeminismus und Antisemitismus

Wann

Dienstag - 18.06.2024
18:00 - 20:00  

Wo

Uni Leipzig - Hörsaal 12
Universitätsstraße 3, Leipzig
Raum: HS 12
Rollstuhlgerecht? Ja
Details

Antisemitismus in seiner intersektionalen Verschränkung mit Antifeminismus.

Antifeministische Aussagen gehen oft mit Verschwörungserzählungen einher. Feminismus wird dabei als Feindbild konstruiert und für ‚gesellschaftlichen Niedergang‘, die vermeintliche Zerstörung der Familie und das Verführen von Kindern mittels ‚Gender-Ideologie‘ verantwortlich gemacht. Damit geht die Vorstellung einher, dass hinter dem Feminismus noch etwas viel Mächtigeres am Werk sei – die Globalisten, die Neue Weltordnung, die Zionisten oder George Soros: Feminismus erscheint als eine jüdische Weltverschwörung. Diese ideologische Nähe zwischen Antifeminismus und Antisemitismus zeigt sich auch in der Einstellungsforschung. Im Rahmen der Leipziger Autoritarismus Studie wird ein starker Zusammenhang zwischen antifeministischen Aussagen, dem Glauben an Verschwörungen, der Zustimmung zu antisemitischen Einstellungen und religiösem Fundamentalismus deutlich. Diese Verbindung hat historische Kontinuität. Schon die modernen jüdischen und feministischen Emanzipationsbewegungen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden von antisemitischen und antifeministischen Gegenbewegungen begleitet. So wies die Frauenrechtlerin Hedwig Dohm, die 1902 den Begriff Antifeminismus prägte, auf die personellen und ideologischen Überschneidungen dieser reaktionären Bewegungen hin, die auch als eine Abwehr moderner Herausforderungen und gesellschaftlicher Problemlagen verstanden werden können. Woraus speist sich dieser Zusammenhang sowohl historisch als auch in der Gegenwart und was macht die Attraktivität dieses Denkens aus? Der Vortrag beleuchtet Antifeminismus als antimodernes Ressentiment und zeigt Verschränkungen zum Antisemitismus auf.

 

Link zur Veranstaltung: https://www.instagram.com/agkribi/

Veranstaltende Gruppe: AG kritische bildung

Sprache des Events: deutsch

Eintritt: keiner

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